Wer kann sich besonders gut in Kinder und Jugendliche hineinversetzen? Die Antwort ist einfach: Die Buddys. Das sind besonders vorbereitete Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse, die Gespräch, Trost und Hilfe anbieten, wenn Mitschülerinnen und Mitschüler alleine, ausgegrenzt oder traurig sind. Die Buddys der Heinrich-Roth-Realschule plus in Montabaur haben sich wieder an zwei Tagen fit gemacht für ihr wichtiges Amt.
Die Buddys sind bekannt an der Schule. Sie schauen sich aufmerksam um in den Pausen, in der Klasse, auf dem Schulweg, im Bus. Wenn sie feststellen, dass es einem anderen Kind nicht gut geht, bieten sie ein Gespräch an. Meist sind es Probleme in der Schule vielleicht Reibereien mit Mitschülern oder Sorgen daheim, die dann zutage treten.
Aber bei allem guten Willen: Wie beginne ich ein solches Gespräch? Wie führe ich es behutsam zum Ziel? Wie kann ich Trost spenden, Streit schlichten und Spannungen abbauen? Wann schalte ich Lehrer ein oder die Schulsozialarbeiterin?
Mit solchen Fragen haben sich 16 Buddys der Heinrich-Roth-Realschule plus zwei Tage lang im Karlsheim in Kirchähr befasst. Angeleitet wurden sie von der Jugendbildungsreferentin Silvia Wieber-Quirmbach gemeinsam mit Sascha Fein von der Katholischen Fachstelle für Jugendarbeit, von der Schulsozialarbeiterin Christel Kaiser (Kinderschutzbund) und der betreuenden Lehrerin Eva Endlein-Nickel.
Unter dem Motto „Echt stark“ machten sich die neun Mädchen (Julienne Boller 9b, Melissa Kolb 9e, Jessica Haarstrich 9e, Liv Schwind 8a, Lenja Fein 8b, Lea Sturm 8b, Irina Fast 8c, Clarissa Grob 8c und Sude Basar 8d) und sieben Jungen (Mika Baues, 9b, Sebastian Sommer 9b, Kirubel Abrham 9c, Ben Weise 9e, Luka Maxeiner 9e, Lenny Endl 8a und Conner Dahlem 8d) fit für ihre Arbeit. Im Fokus stand der „perfekte Buddy“: Gut zuhören, gut aufpassen, an die Hand nehmen, von Lasten befreien, mit Standfestigkeit und gutem Herzen. Wie sich dieser hohe Anspruch in der Schule umsetzen lässt, lernten die Buddys durch Rollenspiele, Gruppenarbeit und Gesprächsrunden.
Gut gestärkt in ihren persönlichen Fähigkeiten und als Gruppe sind sie wieder als Zweier-Team in ihrer Realschule plus unterwegs, um mit dem Verständnis von Gleichaltrigen zuzuhören und einzugreifen.
Finanziell unterstützt wurde das Seminar vom Förderverein der Schule und dem Ministerium Mainz aus dem Förderprogramm zur Gewaltprävention.
Text: Ulrike Lennartz
Fotos: Eva Endlein-Nickel